Wissenschaftliche Beiträge & Expertisen

Wissenschaftlichen Beiträge und Expertisen sind für Lehrkräfte von unschätzbarem Wert, da sie fundierte Einblicke und aktuelle Forschungsergebnisse zu pädagogischen Methoden und schulischen Praktiken bieten. Diese Expertisen basieren auf empirischen Studien und theoretischen Analysen, die helfen, die Wirksamkeit von Unterrichtsansätzen, wie jahrgangsübergreifendes Lernen, Hausaufgaben, Rechtschreibunterricht und das Sitzenbleiben, zu bewerten. Sie zeigen auf, welche Methoden und Strategien sich in verschiedenen Kontexten bewährt haben und welche weniger effektiv sind.

Darum solltest du unsere wissenschaftlichen Beiträge und Expertisen lesen:

  1. Evidenzbasierte Entscheidungen treffen
    Expertisen bieten eine solide Grundlage für die Wahl der Unterrichtsmethoden und -strategien, die nachweislich positive Lernresultate erzielen.
  2. Best Practices identifizieren
    Sie helfen dabei, bewährte Praktiken zu erkennen und in den eigenen Unterricht zu integrieren, um die Lernergebnisse zu verbessern.
  3. Fehlannahmen korrigieren
    Viele gängige pädagogische Praktiken basieren auf Traditionen oder Annahmen, die durch Forschungsergebnisse widerlegt werden können. Expertisen bieten klare Belege, die Lehrkräfte dabei unterstützen, überholte Methoden zu überdenken.
  1. Schülergerechte Förderung
    Durch das Verständnis der individuellen Lernprozesse und Bedürfnisse der Schüler können Lehrkräfte differenzierte und individuell abgestimmte Fördermaßnahmen ergreifen.
  2. Bildungspolitische Einflüsse verstehen
    Expertisen beleuchten auch die Auswirkungen bildungspolitischer Entscheidungen und helfen Lehrkräften, diese in ihrem pädagogischen Alltag besser einzuordnen.
  3. Innovationen anregen
    Die Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsergebnissen kann Lehrkräfte dazu inspirieren, neue pädagogische Ansätze auszuprobieren und ihre Unterrichtspraxis kontinuierlich zu verbessern.

Unsere wissenschaftlichen Beiträge zu einzelnen Themen

Prof. Dr. Ursula Carle und Dr. Heinz Metzen

Wie wirkt jahrgangsübergreifendes Lernen?

Die Expertise untersucht die Wirksamkeit des jahrgangsübergreifenden Lernens (JüL) in Grundschulen. JüL fördert das Miteinander- und Voneinanderlernen von Kindern unterschiedlichen Alters und erfordert umfassende schulische Entwicklungsprozesse.

Die Analyse zeigt, dass JüL keine Unterrichtsmethode, sondern ein Entwicklungsprozess ist, der professionelle Unterstützung und nachhaltige Konzepte benötigt. Die Forschung bestätigt JüLs Potenzial, wird jedoch durch methodische und organisatorische Herausforderungen behindert. Testexperimentelle Studien liefern oft widersprüchliche Ergebnisse. Die Expertise fordert eine verbesserte methodische Herangehensweise, um die vielfältigen und komplexen Wirkungen von JüL angemessen zu bewerten.

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Prof. Dr. Annedore Prengel

Inklusive Bildung in der Primarstufe

Die Expertise untersucht inklusive Bildung in der Primarstufe und bietet eine praxisbezogene, wissenschaftlich fundierte Einführung. Sie definiert Inklusion als gemeinsames Lernen aller Kinder, unabhängig von deren Verschiedenheit, und betont vier wesentliche Merkmale: wohnortnaher Schulbesuch, multiprofessionelle Kooperation, individualisierende Didaktik und respektvolle pädagogische Beziehungen.

Es wird auf historische, politische und theoretische Kontexte sowie empirische Befunde eingegangen. Die Expertise fordert ausreichende personelle und materielle Ressourcen sowie die Qualifizierung des Personals, um eine erfolgreiche Inklusion zu gewährleisten.

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Prof. Dr. Hans Brügelmann

Sind Noten nützlich und nötig?

Die Expertise untersucht die Nützlichkeit und Notwendigkeit von Noten im Schulsystem. Sie zeigt, dass Ziffernnoten oft wenig aussagekräftig, nicht objektiv und vergleichbar sind, und negative Auswirkungen auf Lernmotivation und intrinsische Motivation haben. Empfohlen wird, Noten durch differenzierte Leistungsbewertungen zu ersetzen, die den individuellen Lernfortschritt betonen.

Eine bessere Rückmeldung und Bewertung, unterstützt durch geringeren Selektionsdruck und qualifizierte Lehrkräfte, könnte das Lernklima und die Motivation der Schüler verbessern. Eine rein formale Abschaffung der Noten wird ohne tiefgreifende systemische Veränderungen jedoch als wenig erfolgversprechend angesehen.

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Prof. Dr. Klaus Klemm

Finanzierung und Ausstattung der deutschen Grundschulen

Das Gutachten von Klaus Klemm untersucht die Finanzierung und Ausstattung deutscher Grundschulen. Es analysiert die öffentlichen Ausgaben pro Schüler, deren zeitlichen Verlauf, länderspezifische Unterschiede und internationale Vergleiche. Es zeigt, dass die Ausgaben pro Schüler zwischen 4.800 Euro in Nordrhein-Westfalen und 8.700 Euro in Hamburg variieren.

Im internationalen Vergleich liegen deutsche Grundschulen leicht über dem OECD-Durchschnitt. Zudem werden Unterschiede bei den Pflichtstunden, Klassenfrequenzen und der Lehrer-Schüler-Relation dargestellt. Abschließend betont das Gutachten die Notwendigkeit differenzierterer Datenerhebungen zur Verbesserung der Bildungsfinanzierung.

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Prof. Dr. Hans Brügelmann

Rechtschreibleistungen heute: Haben die Schulen wirklich versagt?

Die Stellungnahme von Prof. Dr. Hans Brügelmann widerlegt die Behauptung, dass deutsche Grundschüler immer schlechter in Rechtschreibung werden. Er argumentiert, dass die Daten uneinheitlich sind und methodische Unterschiede bestehen. Brügelmann kritisiert die einseitige Darstellung und fehlende Belege für die Dominanz bestimmter Lehrmethoden wie "Schreiben nach Gehör".

Er fordert einen breiteren und anspruchsvolleren Unterricht im Lesen und Schreiben und betont, dass die Lehrkompetenz entscheidender ist als die verwendete Methode. Die Probleme seien komplexer und erforderten differenzierte Ansätze statt pauschaler Urteile.

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Prof. Dr. Hans Brügelmann

Hausaufgaben: Sind sie nötig und nützlich?

Die Studie von Hans Brügelmann untersucht die Wirksamkeit und Notwendigkeit von Hausaufgaben. Die Forschung zeigt gemischte Ergebnisse: Hausaufgaben haben einen kleinen positiven Effekt, besonders bei älteren und leistungsstarken Schülern. Allerdings profitieren Kinder aus der Mittelschicht mehr als solche aus der Unterschicht.

Effektive Hausaufgaben sollten kurz und regelmäßig sein und den Unterrichtsstoff festigen. Wichtig ist auch die Unterstützung der Selbstständigkeit der Kinder durch Eltern. Alternativ können Ganztagsschulen und Freiarbeitsphasen Hausaufgaben ersetzen und den Lernprozess besser unterstützen.

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Prof. Dr. Hans Brügelmann

Sitzenbleiben beibehalten oder abschaffen?

Die Analyse von Hans Brügelmann untersucht die Wirksamkeit des Sitzenbleibens in Schulen. Empirische Studien zeigen, dass Sitzenbleiben keinen positiven Einfluss auf die kognitive, emotionale oder soziale Entwicklung der betroffenen Schüler hat. Stattdessen wird empfohlen, durch individualisierte Förderung und flexible Unterrichtsstrukturen Lernschwierigkeiten zu begegnen. Dies könnte die Notwendigkeit des Sitzenbleibens reduzieren.

Homogene Lerngruppen sind weder möglich noch besonders lernförderlich. Der Bericht betont die Bedeutung einer personalisierten und integrativen Bildungsansatzes zur Verbesserung der Schülerleistungen und ihres Wohlbefindens.

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Prof. Dr. Erika Brinkmann

Aneignung der Rechtschreibung

(Brinkmann in BRG 140, 164ff.)

Die Studie von Erika Brinkmann analysiert, wie Kinder Rechtschreibung lernen. Es wird beschrieben, dass Kinder eigene Strategien entwickeln, um die Struktur der Schriftsprache zu verstehen, oft schon vor der Schule.

Verschiedene Phasenmodelle dokumentieren den Prozess des Schriftspracherwerbs. Die alphabetische Phase ist zentral, während phonologische Bewusstheit als wichtiger Teil des Lernens gesehen wird. Der Unterricht und individuelle Erfahrungen beeinflussen maßgeblich den Fortschritt. Insgesamt zeigt die Forschung, dass Rechtschreibentwicklung ein individueller, nicht linearer Prozess ist, der durch gezielte Förderung unterstützt werden kann.

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Prof. Dr. Hans Brügelmann

Methodenvergleiche Rechtschreibung

(Brügelmann in BRG 140, 185 ff.)

Hans Brügelmanns Studie untersucht die Wirksamkeit verschiedener Methoden des Rechtschreibunterrichts. Empirische Befunde zeigen, dass keine Methode grundsätzlich überlegen ist. Der Erfolg hängt stark von den Lehrpersonen und den spezifischen Unterrichtsbedingungen ab.

Wortschatzübungen, regelorientierter Unterricht und sprachsystematische Ansätze haben jeweils Vor- und Nachteile. Individuelle Förderung und ein breites methodisches Repertoire der Lehrkräfte sind entscheidend. Die Studie plädiert für differenzierte Beobachtungsstudien, um die spezifischen Potenziale und Risiken verschiedener Ansätze besser zu verstehen und zu nutzen.

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